Erinnern wir uns mit Freunden an gemeinsame Begegnungen mit anderen Menschen oder an gemeinsam erlebte Ereignisse, stellen
wir häufig verblüfft fest, wie unterschiedlich die Details sind, die sich ihren Platz in den Gedächtnissen erobert haben. Oft ergänzen sich
Erinnerungen, und das gemeinsame Eintauchen in die Vergangenheit fördert ein gänzlich anderes Bild des Erlebten zutage als wir allein im Besinnen
auf unsere eigene, subjektive Wahrnehmung des Vergangenen hätten wiedergeben können.
Es ist einzig die nachweislich subjektiv selektive Funktionsweise des menschlichen Gedächtnisses, die es uns unmöglich macht, alle in der
Erinnerung schlummernden Schätze allein zu heben.
Das, was sich auf den ersten Blick fast als ein Mangel darstellt, bildet jedoch zugleich den Anreiz dazu, sich mit unterschiedlichen Perspektiven
auf die Vergangenheit zu befassen. Der Trend, bereits Dargestelltem die eigene Perspektive hinzuzufügen, lässt sich deutlich an der Vielzahl von
Biografen auf dem Markt ablesen. Doch auch sie beleuchten in der Regel nur einzelne Sichtweisen und begegnen der Vielfalt der Perspektiven durch
Beschränkung.
Erinnerungswelt bricht gerade mit dieser Beschränkung und macht sich jene subjektive Selektivität zunutze, indem eine Vielfalt an Perspektiven
innerhalb eines medialen Produkts als Panorama zur Darstellung gebracht wird.
Der besondere Reiz der Endprodukte ergibt sich insbesondere aus der subjektiven Ausrichtung der einzelnen festgehaltenen Erinnerungen, die sich
durch ihre gemeinsame Darstellung im auftragsgebundenen Kontext zu einem vielschichtigen Ganzen verbinden. Gerade die subjektive Ausrichtung der
einzelnen Elemente verleiht dem dargestellten Spektrum und damit dem Endprodukt seinen besonderen Charme und verhilft dem Auftraggeber zu einem
Produkt, dessen persönlicher Wert (für den Auftraggeber selbst oder für die von ihm zu Beschenkenden) kaum übertroffen werden kann.